Auf Lesungen werde ich immer gefragt, woher ich meine Ideen nehme.

AutorenbildEhrlich gesagt, ich weiß es nicht genau: Sie sind plötzlich in meinem Kopf. Manchmal kommen sie beim Kochen oder wenn ich mit dem Hund Gassi gehe. Sie entstehen im Supermarkt, in der U-Bahn, auf der Straße. So wie neulich: Eine Ă€ltere Frau lĂ€uft mit ihrem bellenden Hund an mir vorbei und sagt plötzlich zu ihm: „Nicht in diesem Ton, Freundchen!“ Ich habe gelacht und die kleine Geschichte im Kopf abgelegt. Irgendwann werde ich sie in einem Roman brauchen können. Ich bin also eigentlich ein Sammler.

Andere wollen wissen, woran ich erkenne, dass eine Idee gut ist. Dann antwortete ich: Wenn sich plötzlich in meinem Kopf ein Film abspielt, wenn zu den Worten und Gesten und Begebenheiten auf einmal Bilder kommen.

Wie fĂ€ngt man einen Roman an? DafĂŒr interessieren sich wieder andere Leser.

Ich fange mit einem Schreibblock an. Auf die erste Seite schreibe ich: 1. Kapitel, darunter notiere ich alles, was im 1. Kapitel vorkommen soll. Kocht jemand? Was kocht er? Ich suche nach dem passenden Rezept. Das Buch spielt auf Sylt. Zu welcher Jahreszeit? Was fĂŒr Pflanzen wachsen gerade? Dann kommt die nĂ€chste Seite mit der Aufschrift: 2. Kapitel und dann immer so weiter. Wenn ich mit den Vorbereitungen fertig bin, habe ich einen dicken Ordner zur Hand und muss eigentlich nur alles zusammen schreiben.

Wie wird man ein Schriftsteller? Welche Ausbildung braucht man dafĂŒr?

Auch das weiß ich eigentlich nicht. Es gibt so viele Wege. Ich habe angefangen, meine Lieblingsschriftsteller zu kopieren. Ich wollte wissen, ob ich das kann. Dabei habe ich eine Menge ĂŒber Dramaturgie und PersoneneinfĂŒhrung gelernt. Andere Dinge fand ich durch stĂ€ndiges Lesen heraus, wieder andere durch das Fernsehen. Beim Tatort beispielsweise habe ich erfahren, dass immer derjenige der TĂ€ter ist, der eigentlich in der ersten Stunde keine richtige Rolle spielt. Aber jede Figur hat nun einmal eine Funktion. Also muss der der TĂ€ter sein, dem man zunĂ€chst keine Aufgabe im Film zuordnen kann. Meistens klappt es. Manchmal werde ich aber auch ĂŒberrascht.

Und ĂŒberraschen möchte ich auch Sie! Gehen Sie mit mir auf die Reise durch die Welt der Phantasie! Stellen Sie Fragen, seien Sie neugierig. Ich freue mich darauf.

Ines Thorn

 

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